Transkription aus der Kurrentschrift
Wie man den Linzer dorten machn soll.
Nimb ein Vierting Putter, und Nimb
auch ain Vierting Mandl, ziechs ab, stosß
Klein, nimb auch So Vill zukher stosß ihn,
auch Sovill schönes Mell, stoss es alles
untereinander, hernach streichs auf ein
Plöcherne schissl, pachs schön gelblet, Kanst
hernach eingemachte Sachen darauf richtn
oder zukhern, wie es dir beliebt.
So ists bereith.
Erläuterungen
1 lb = 1 (Wiener) Pfund = 560g
1 Vierting = 140 g
stosß = im Mörser zerstoßen
schöns Mell = feines Weizenmehl
Eingemachte Sachen = eingekochte Früchte
Übertragung in leichter lesbare Form
Wie man die Linzer Torte machen soll.
Nimm ein 140 g Butter, und nimm auch ein 140 g Mandeln. Schäle sie, stoße sie im Mörser klein.
nimm auch gleich viel Zucker, stoße ihn auch im Mörser. Und auch gleichviel schönes Weizenmehl.
Stoße alles untereinander, dann streiche es auf eine Blechschüssel. Backe es schön. Du kannst
dann eingekochte Früchte darauf richten. oder zuckern, wie es dir beliebt.
So ist es bereitet.
Zum Buch
Die Handschrift ist mi 1735 datiert. Sie dürfte aus dem oberösterreichischen Zentralraum zu stammen.
Sie hat 244 beschriebene Seiten und 261 Rezepte.
Die Handschrift ist in Besitz der OÖ Landesbibliothek, eine eine digitale Kopie ist über internet zu sehen.
Die Seiten sind einzeln aufrufbar, der transkribierte Text ist unter "Volltext" zu sehen.
Weiters kann ein umfangreiches Glossar mit detaillierter Quellenangabe unter "download" eingesehen werden.
Der Link zu der entsprechenden Seite der Oberösterreichischen Landesbibliothek :
OÖLB HS 172 Seite 122/57v