Umfang der Flößerei auf der Enns
            Aus Zeitungsmeldungen  wurde folgende Anzahl von Flößen berichtet:
            1893	2000-3000 Flöße/Jahr
            1896	3465 Flöße/Jahr	25 m³/ pro Floß (vermutlich Festmeter, entspricht 12 t)
            1901	1375 Flöße/Jahr	15 t/ pro Floß
            1912	 954 Flöße/Jahr	17 t/ pro Floß
            Bei Neweklowsky  sind die Daten für die Donau bei Grein für den Zeitraum 1858 - 1951 aufgelistet.
            Es sind z.B.
            1880	1184,
            1890	1065,
            1900	 574,
            1920	 162,
            1940	 159 Flöße durch den Struden bei Grein gefahren
            Wenn man diese Daten analog für die Enns umsetzt, dann kommt man auf mehr als 3 000 Flöße pro Jahr
            für den Zeitraum 1880 bis 1900 und dann stark abnehmend bis auf nur mehr ca. 200 Flöße/Jahr um 1940.
            Insgesamt ergibt sich für den Untersuchungszeitraum 1880 – 1940 damit eine Zahl von etwa 125 000 Floßfahrten.
            Das entspricht im Durchschnitt über den genannten Zeitraum etwa 2000 Flöße / Jahr.
            Seit etwa 1570 wurde auch Schifffahrt auf der Enns betrieben. Die Schiffe wurden von Pferden auch flussaufwärts
            gezogen. Die Schifffahrt erreicht aber maximal 10 % des gesamten Verkehrs auf der Enns, die Flöße waren eindeutig
            das Hauptverkehrsmittel. Mit dem Bau der Eisenbahn im Ennstal 1872 wurde die Schifffahrt eingestellt.
            Die Flößerei ging etwa 1950 zu Ende.
        
    
 
    
        
            
Holztrift an der Enns und Salza
            
            Auf der Enns im Bereich Gesäuse und an den Nebenflüssen wurden einzelne Baumstämme oder auch sog. Scheiter (damals meist
            1 Klafter, 1.9 m lang) getriftet. Durch ein System von Klausen wurde Wasser aufgestaut, und dann schwallartig abgegeben, 
            um durch diese künstlichen Hochwasserwellen das Holz weiter zu transportieren. Am Ende der Triftstrecke war meist ein 
            Holzrechen, der das Schwemmholz wieder sammelte. 
            
            Als bekannteste und größte Bauwerke sind die Prescenyklause an der Salza
            und die "Große Klause" am Reichramingbach zu nennen. An der Salza wurden Trift und Flößerei parallel betrieben. 
            
            Die bekanntesten Rechen waren 
            Hieflau (Ennskm. 116,6) für das Triftholz aus der Gesäusestrecke, 
            in Großreifling (Ennskm. 107,2) für das Triftholz aus Enns und der Salza, 
            in Kleinreifling (Ennskm. 81,3) für das Triftholz aus Enns und dem Reiflingbach 
und 
            in Reichraming für das Triftholz aus dem Reichramingbach (Mündung bei Ennskm. 60,5).
            Die Rechen Großreifling und Kleinreifling hatten am rechten Ufer jeweils einen nur schmalen Durchlass, so dass praktisch das
            gesamte getriftete Holz aufgehalten wurde, aber das Passieren der Flöße trotzdem möglich war. 
            Das Holz war oft lange unterwegs, wurde immer wieder in den Bach gezogen und mit dem nächsten Schwall weiter befördert - man sprach von 
            durchschnittlich 3 Jahren für die Strecke Große Klause - Reichraming. Das geschwemmte Holz war deutlich weniger wert, in
            den Marktberichten der Zeitungen wird dies extra vermerkt.